Alleinerziehend – gemeinsam stark!
Bist Du auch alleinerziehend? Dann weißt Du, dass alleine zu erziehen eine Herausforderung darstellt, die weit über die bloße Organisation des Alltags hinausgeht. Es ist eine Lebenssituation, die oft mit persönlichen, sozialen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten einhergeht und sowohl Eltern als auch Kinder vor mentale Belastungsproben stellt.
Als Alleinerziehende*r trägt man nicht nur die Verantwortung für das Kind oder die Kinder, sondern muss auch den täglichen Anforderungen des Lebens allein begegnen. Es kann schwierig sein, Beruf und Haushalt unter einen Hut zu bringen, sich um die finanziellen Bedürfnisse zu kümmern und gleichzeitig emotionale Unterstützung für das Kind zu bieten. Der Mangel an freier Zeit und persönlicher Entlastung kann zu einem Gefühl der Überlastung führen.
Hierbei ist soziale Unterstützung oft ein Schlüsselaspekt, der fehlt. Denn das Fehlen eines Partners oder einer Partnerin bedeutet oft auch den Mangel an einer Person, mit der man sich in schwierigen Zeiten austauschen kann, bei der man Unterstützung und Halt findet. Dies kann zu Gefühlen von Einsamkeit und Isolation führen.
Auch finanzielle Sorgen sind eine häufige Realität für Alleinerziehende. Oftmals lasten die Verantwortung, den Lebensunterhalt für die Familie allein zu bestreiten, sowie die Suche nach einer angemessenen Kinderbetreuung auf den Schultern. Diese Situation kann zu finanziellen Engpässen führen und den Stress weiter verstärken.
Zudem zeigen sich häufig auch negative Auswirkungen einer konfliktbelasteten Trennung – insbesondere bei den betroffenen Kindern. Nach einer Trennung fehlt ihnen oft die Anwesenheit des anderen Elternteils. Studien zufolge, zeigen Kinder aus Einelternfamilien häufiger gesundheitliche, soziale und kognitive Beeinträchtigungen im Vergleich zu Kindern aus Paarfamilien. Nicht selten entwickeln sie auch Schuldgefühle, die mit der elterlichen Trennung in Verbindung stehen.
Die Summe dieser Herausforderungen kann eine erhebliche Belastung für die mentale Gesundheit von Eltern und Kindern darstellen und zu psychosomatischen Beschwerden sowie Gefühlen von Überforderung, Stress, Angst und Depression führen.
Diese und weitere Erkenntnisse wurden in zahlreichen Studien belegt, die unter anderem in dem Artikel „Gesundheit von alleinerziehenden Müttern und Vätern in Deutschland“ zusammengefasst wurden (Rattay et al., 2017).
Die Rolle von Resilienz, mentaler Stärke und Glück:
Wenngleich die Herausforderungen Alleinerziehender schwer wiegen, ist es wichtig zu betonen, dass es Möglichkeiten gibt, einen besseren Umgang mit der Situation zu finden.
Zunächst ist es wichtig anzuerkennen, dass die Rolle der Alleinerziehenden eine enorme Herausforderung darstellt. Es gilt, dies zu würdigen und sich gleichzeitig vor Augen zu führen, dass es Strategien, Wege und Hilfsangebote gibt, um diese gemeinsam erfolgreich zu bewältigen und gestärkt daraus hervorzugehen. Hierbei stehen die Entwicklung von Resilienz und mentaler Stärke im Vordergrund, ebenso wie die Generierung externer Unterstützung. Indem du dich auf deine Stärken und Ressourcen konzentrierst, kannst du deine mentale Stärke fördern. Sie hilft dir, den Herausforderungen des Alltags gelassener zu begegnen und dir selbst sowie deinen Kindern ein Vorbild zu sein.
Wenn es euch gelingt, das Positive als bewusste Entscheidung inmitten der Schwierigkeiten zu sehen, die kleinen Freuden im Alltag zu finden, Dankbarkeit zu kultivieren und positive Denkmuster zu pflegen, kann sogar Glück entstehen.
Literaturverzeichnis:
Rattay, P.; Lippe, E. V. D.; Borgmann, L. S.; Lampert, T.: Gesundheit von alleinerziehenden Müttern und Vätern in Deutschland. Journal of Health Monitoring 2(4), Robert-Koch-Institut: Berlin, 2017.