
Digitaler Stress: Wie Sie die Herausforderungen der Digitalisierung Meistern
Die Digitalisierung hat unsere Arbeits- und Lebenswelt revolutioniert, doch mit ihr wächst auch der digitale Stress. Ständige Erreichbarkeit, Informationsflut und der Druck, mit neuen Technologien Schritt zu halten, können die psychische Gesundheit belasten. In diesem Artikel beleuchten wir, was digitaler Stress ist, welche Auswirkungen er hat und wie Sie ihm entgegenwirken können. Basierend auf aktuellen Studien und realen Einsichten erfährst du, wie du und dein Umfeld diese Herausforderungen meistern können. Lass uns eintauchen!
Was Ist Digitaler Stress?
Digitaler Stress entsteht durch die Nutzung und Allgegenwart digitaler Technologien. Er umfasst Belastungen wie ständige Erreichbarkeit, Informationsüberflutung, unzuverlässige Technik und das Gefühl der Überwachung. Laut einer Studie der Universität Augsburg und der Fraunhofer-Projektgruppe Wirtschaftsinformatik empfinden besonders die 25- bis 34-Jährigen hohen digitalen Stress, obwohl sie als Digital Natives gelten (Gimpel et al., 2019). Ältere Arbeitnehmer über 64 Jahre berichten hingegen von weniger Stress, möglicherweise weil sie durch langjährige Berufserfahrung gelassener mit Technik umgehen.
Auswirkungen von Digitalem Stress
Psychische und Physische Folgen
Digitaler Stress hat sowohl psychische als auch physische Auswirkungen. Häufige Symptome sind Schlafstörungen, Angstzustände, Depressionen, Rückenschmerzen und Kopfschmerzen. Eine Studie des Forschungsschwerpunkts Medienkonvergenz an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zeigt, dass Internet-Multitasking und die hohe Anzahl an Nachrichten den Stresspegel erhöhen (Reinecke et al., 2017). Langfristig kann dies zu ernsthaften Problemen wie Burnout oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen, wie die Hans-Böckler-Stiftung betont (Pfaffinger & Reif, 2018).
Auswirkungen auf die Arbeitsleistung
Digitaler Stress beeinträchtigt auch die Produktivität. Unterbrechungen durch E-Mails oder Instant Messages stören die Konzentration, während das Gefühl der Leistungsüberwachung – ein Hauptfaktor für digitalen Stress – zusätzlichen Druck erzeugt (Highways to Health, n.d.). Dies kann die Arbeitszufriedenheit mindern und die Fehlzeiten erhöhen, was für Unternehmen langfristig kostspielig wird.
Strategien Gegen Digitalen Stress
Individuelle Bewältigungsstrategien
Sie können selbst aktiv werden, um digitalen Stress zu reduzieren. Bewusstes Abschalten ist ein erster Schritt: Legen Sie feste Zeiten fest, in denen Sie Ihr Smartphone weglegen, etwa nachts oder am Wochenende. Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung empfiehlt zudem, Push-Benachrichtigungen auszuschalten, um Unterbrechungen zu minimieren (Humanoo, 2023). Achtsamkeitstechniken wie Meditation oder Atemübungen können ebenfalls helfen, den Stresspegel zu senken.
Maßnahmen für Unternehmen
Unternehmen spielen eine Schlüsselrolle bei der Prävention. Klare Erreichbarkeitsregeln, wie etwa feste Kommunikationszeiten, können den Druck verringern. Die Einführung von Stillarbeitsplätzen, an denen Mitarbeitende ungestört arbeiten können, ist eine weitere effektive Maßnahme (Wirtschaftspsychologie Aktuell, 2020). Zudem sollten Unternehmen Schulungen anbieten, um die digitale Kompetenz ihrer Mitarbeitenden zu fördern und Unsicherheiten im Umgang mit Technologien zu reduzieren.
Technologische Unterstützung
Technologie kann nicht nur Stress verursachen, sondern auch helfen, ihn zu bewältigen. Apps für digitales Wohlbefinden, wie solche, die Medientagebücher zur Reflexion anbieten, haben sich als nützlich erwiesen. Laut einem Forschungsprojekt der Universität Augsburg können solche Tools langfristig Stress reduzieren, indem sie das eigene Nutzungsverhalten bewusst machen (Universität Augsburg, 2022).
Erfolgsbeispiele und Best Practices
Ein Unternehmen aus der IT-Branche führte klare Erreichbarkeitszeiten ein und stellte einen technischen Support für Mitarbeitende bereit. Innerhalb eines Jahres sanken die stressbedingten Fehlzeiten um 15 % (Wirtschaftspsychologie Aktuell, 2020). Ein weiteres Beispiel ist die Nutzung von Achtsamkeits-Apps oder Coachings in einem Versicherungsunternehmen, die halfen, den Stresspegel der Mitarbeitenden zu senken und die Zufriedenheit zu steigern. Diese Beispiele zeigen, dass gezielte Maßnahmen wirken können.
Wie Sie Loslegen Können
Selbsteinschätzung: Überlegen Sie, wo Sie digitalen Stress empfinden – ist es die ständige Erreichbarkeit oder die Flut an Nachrichten?
Grenzen Setzen: Schalten Sie Benachrichtigungen aus und legen Sie feste Zeiten für digitale Pausen fest.
Mit Arbeitgebern Sprechen: Fordern Sie klare Kommunikationsregeln und Unterstützung bei technischen Problemen.
Achtsamkeit Integrieren: Nutzen Sie Apps oder Techniken wie Meditation, um Ihren Stresspegel zu senken.
Fazit: Ein Ausgeglichener Umgang mit Digitalisierung
Digitaler Stress ist eine wachsende Herausforderung, aber mit den richtigen Strategien können Sie und Ihr Unternehmen ihn bewältigen. Die Forschung zeigt, dass ein bewusster Umgang mit Technologie und klare Strukturen sowohl die Gesundheit als auch die Produktivität fördern (Gimpel et al., 2019; Reinecke et al., 2017). Handel jetzt – setz die ersten Schritte, um dich und dein Team vor digitalem Stress zu schützen. Hast du eigene Erfahrungen mit digitalem Stress? Wir freuen uns auf deine Gedanken!
Literaturverzeichnis
Gimpel, H., Kerpedzhiev, G., König, U., & Meindl, O. (2019). Digitaler Stress in Deutschland: Eine Befragung von Erwerbstätigen zu Belastung und Beanspruchung durch Arbeit mit digitalen Technologien. Universität Augsburg & Fraunhofer-Projektgruppe Wirtschaftsinformatik.
Highways to Health. (n.d.). Digitaler Stress – die Schattenseite der Digitalisierung.
Humanoo. (2023, March 22). Digitaler Stress: Wie Technologie uns belastet – und wie wir damit umgehen können./
Pfaffinger, K., & Reif, J. (2018). Digitaler Stress und Gesundheit: Eine Übersicht. Hans-Böckler-Stiftung.
Reinecke, L., Klimmt, C., Meier, A., & Rieger, D. (2017). Mediennutzung und Wohlbefinden im digitalen Zeitalter. Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Forschungsschwerpunkt Medienkonvergenz
Universität Augsburg. (2022, November 15). Digitaler Stress: Wie können wir ihn bewältigen?
Wirtschaftspsychologie Aktuell. (2020, January 10). Digitaler Stress am Arbeitsplatz: Strategien zur Prävention.