Wie Du die 180-Grad Drehung im Leben durch Kinderwunsch und Familienplanung Mental Stark und glücklich schaukelst
Die Geburt eines Kindes stellt Dein Leben komplett auf den Kopf und verändert alles. Wird aus einem Paar eine kleine Familie, wird plötzlich der Großteil des Tages dem kleinen Wunder gewidmet. Bislang warst Du mit Deinem Partner ein eingespieltes Team, doch durch die Familiengründung verändern sich die Rollen innerhalb der Partnerschaft. Viele der gemeinsamen Gewohnheiten und Sicherheiten fallen weg und es entwickeln sich langsam neue Strukturen. Nicht immer entwickelt sich alles so wie gewünscht oder geplant. Wenn Du Schwierigkeiten hast, diese neuen Lebensumstände anzunehmen, Dir ein besseres Leben wünscht oder diese Anpassungsprozesse sehr herausfordernd für Dich sind, dann lies unbedingt bis zum Ende!
Die Elternschaft ist eines der einschneidendsten Erlebnisse im Leben und kann die komplette Persönlichkeit verändern. Die neuen Rollen als Mutter und Vater verändern alles und benötigen viel Zeit und Geduld, um diese Anpassungen im Alltag umzusetzen. Plötzlich hast Du weniger Zeit, Dich mit Themen zu beschäftigen, die Dir vorher sehr wichtig waren. Studien konnten belegen, dass sich frischgebackene Mütter und Väter nach der Geburt des ersten Kindes weniger extrovertiert und offen verhalten als zuvor (Janus, 2018). Diese neuen Lebensumstände fallen manchen leichter oder schwerer. Wenn Deine eigenen Vorstellungen nicht eintreffen, sondern Dinge passieren, die unvorhersehbar waren, kann das Blockaden verursachen, emotionale Krisen auslösen oder zu einer psychischen Instabilität führen (Schües, 2020).
Ein Baby fordert Deine Nerven und stellt Deine Geduld immer wieder auf die Probe. Wenn das Kind schlecht schläft, zahnt oder sich nicht beruhigen lässt, zehrt das an Deiner Belastungsgrenze und das kann sich als echte Beziehungsprobe herausstellen. Schlafmangel, emotionale Krisen, psychische Instabilität, Stimmungsschwankungen und Überlastung, bis hin zum Burn-Out sind in dieser Lebensphase keine Seltenheit (Eckert et. al., 2020). Umso weniger Du Deine eigene Bedürfniserfüllung und Deine eigenen Erwartungen in dieser herausfordernde Zeit fokussierst, umso besser ist es für Deine psychische Gesundheit und Mentale Stärke. Denn in dieser Lebensphase wirst Du vor die Herausforderung Deines Bedürfnisaufschubs gestellt und Deine Selbstfürsorge oftmals hinten an zu stellen.
Meist sind vor der Geburt des Babys beide Partner berufstätig und teilen sich den Haushalt. Wenn das Kind da ist, verändert sich dies meist in Richtung einer klassische Rollenverteilung. Einer der Partner bleibt zu Hause und kümmert sich um das Baby und den Haushalt, während der zweite Part die finanziellen Bereiche abdeckt. Durch diese neue, verschobene Rollenverteilung könntest Du die Aufgaben deines Partners idealisieren (Brisch & Hellbrügge, 2007). Schaffe hier Verständnis für Deinen Partner und mach Dir bewusst beide Rollen haben ihre positiven, sowie negativen Seiten.
Durch das Kind wird die Zeit zu zweit seltener und immer kostbarer, denn das Baby benötigt gerade am Anfang Mama und Papa sehr. Der Schwerpunkt der Beziehung verschiebt sich, da alle Entscheidungen und Themen auf dem Baby beruhen. Es ist möglich, dass Du Dich in dieser Zeit etwas von Deinem Partner entfernst, was zu Enttäuschungen oder Frust führen kann. Eine funktionierende Partnerschaft braucht Zuwendung, Aufmerksamkeit und Pflege. Mach Dir bewusst, dass diese Zeit für euch wieder kommt und es manchmal nur eine Frage der Zeit ist wenn man diese Bedürfnisse eine Zeit lang hinten anstellen muss. Lege viel Wert auf eine ausgewogene Kommunikation und achte stets auf das Befinden Deines Partners (Noe, Zietlow, Bader & Nonnenmacher, 2018).
Es ist wichtig, dass Du Deine Lebensmodelle und Lebensideale kritisch hinterfragst und neu an die Realität anpasst. Stecke Deine zu hohen Anforderungen in Deiner Rolle als Mutter oder Vater zurück, denn alles perfekt zu können ist gerade in der Anfangszeit noch nicht möglich. Du darfst es Dir leichter machen, als Du manchmal denkst. Umso einfacher Du es dir machst, umso glücklicher wirst du und umso mehr, kannst Du dich selbst verwirklichen und diese emotionale Krise bewältigen. Daher stelle deine individuelle Selbstüberzeugungen unbedingt regelmäßig auf den Prüfstand.
Nicht immer sind frischgebackene Eltern nach der Geburt des Babys wie in ihrer Vorstellung erwartet überglücklich. Wenn Stress in dieser Umbruchphase sehr intensiv erlebt wird, kann das negative Auswirkungen auf das Baby haben. Wenn Du hier Hilfe benötigst, dann zögere nicht und schreibe mir. Als Systemischer Coach kann ich Dich dabei unterstützen, Dich besser in Deiner neuen Rolle einzufinden.
Literaturverzeichnis:
Brisch, K. H., & Hellbrügge, T. (Eds.). (2007). Die Anfänge der Eltern-Kind-Bindung: Schwangerschaft, Geburt und Psychotherapie. Klett-Cotta.
Eckert, M., Richter, K. M., Mattheß, J., Koch, G., Reinhold, T., Vienhues, P., … & Kuchinke, L. (2020). Postpartale psychische Erkrankungen: Versorgungslage und Wirksamkeit der Eltern-Säugling-Kleinkind-Psychotherapie. Vorstellung des Innovationsfondprojektes SKKIPPI. Bundesgesundheitsblatt-Gesundheitsforschung-Gesundheitsschutz, 63(12), 1538-1547.
Janus, L. (2018, April). Die lebensgeschichtliche Bedeutung von Schwangerschaft und Geburt. In Wie die Geburtserfahrung unser Leben prägt (pp. 57-68). Psychosozial-Verlag.
Noe, D., Zietlow, A. L., Bader, S., & Nonnenmacher, N. (2018). Krise nach der Geburt. Familiendynamik, 43(2), 108-114.
Schües, C. (2020). Familie: Geburt und Verantwortung. Handbuch Familie: Erziehung, Bildung und pädagogische Arbeitsfelder, 1-19.